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Die Hauptbestandteile von Vardenafil und ihre Wirkung
Vardenafil ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung von erektiler Dysfunktion eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der Phosphodiesterase-5-Hemmer und ist eng verwandt mit den Wirkstoffen Sildenafil und Tadalafil. Vardenafil wurde erstmals im Jahr 2003 von der Firma Bayer unter dem Handelsnamen Levitra auf den Markt gebracht. Seitdem hat es sich als wirksames und gut verträgliches Medikament zur Behandlung von Erektionsstörungen etabliert.
Chemische Struktur von Vardenafil
Vardenafil ist ein synthetisch hergestelltes Molekül, das aus 22 Kohlenstoff-, 30 Wasserstoff- und 6 Stickstoffatomen besteht. Die chemische Struktur ähnelt der von Sildenafil und Tadalafil, unterscheidet sich jedoch in einigen Details. Vardenafil hat eine molare Masse von 488,604 g/mol und eine Summenformel von C23H32N6O4S.
Die Struktur von Vardenafil ist gekennzeichnet durch einen zentralen PDE-5-Hemmer-Kern, der aus einem Pyrazolopyrimidin-Ring besteht. An diesem Ring sind verschiedene funktionelle Gruppen angehängt, die für die spezifische Wirkung von Vardenafil verantwortlich sind. Eine wichtige Gruppe ist das Piperazin, das für die Bindung an den PDE-5-Rezeptor von Bedeutung ist.
Pharmakokinetik von Vardenafil
Die Pharmakokinetik beschreibt die Aufnahme, Verteilung, Stoffwechsel und Ausscheidung eines Arzneistoffs im Körper. Bei Vardenafil ist die Bioverfügbarkeit, also der Anteil des Wirkstoffs, der tatsächlich im Blutkreislauf ankommt, mit etwa 15% relativ gering. Dies liegt vor allem an der schnellen Verstoffwechselung von Vardenafil in der Leber.
Nach der Einnahme von Vardenafil wird der Wirkstoff innerhalb von 30-60 Minuten im Blutplasma nachgewiesen. Die maximale Konzentration wird nach etwa 1 Stunde erreicht. Die Halbwertszeit von Vardenafil beträgt etwa 4-5 Stunden, was bedeutet, dass nach dieser Zeit die Hälfte des Wirkstoffs im Körper abgebaut ist.
Vardenafil wird hauptsächlich über die Leber abgebaut und über die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion kann sich die Pharmakokinetik von Vardenafil verändern, weshalb in solchen Fällen eine Dosisanpassung erforderlich sein kann.
Pharmakodynamik von Vardenafil
Die Pharmakodynamik beschreibt die Wirkung eines Arzneistoffs auf den Körper. Vardenafil wirkt als selektiver Hemmer des Enzyms Phosphodiesterase-5 (PDE-5). Dieses Enzym ist für den Abbau des Botenstoffs cGMP (zyklisches Guanosinmonophosphat) verantwortlich, der für die Entspannung der glatten Muskulatur in den Schwellkörpern des Penis und somit für eine Erektion notwendig ist.
Durch die Hemmung von PDE-5 bleibt cGMP länger im Körper vorhanden und kann somit eine stärkere und länger anhaltende Erektion ermöglichen. Vardenafil hat eine höhere Affinität zu PDE-5 als zu anderen Phosphodiesterasen, was zu einer besseren Wirksamkeit und geringeren Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen PDE-5-Hemmern führt.
Wirkung von Vardenafil auf die Erektion
Die Wirkung von Vardenafil auf die Erektion wurde in zahlreichen klinischen Studien untersucht und bestätigt. Eine Meta-Analyse von 14 randomisierten, placebokontrollierten Studien mit insgesamt 3.000 Patienten zeigte, dass Vardenafil bei 71% der Patienten zu einer erfolgreichen Erektion führte, im Vergleich zu 29% in der Placebogruppe.
Die Wirksamkeit von Vardenafil ist unabhängig von der Ursache der erektilen Dysfunktion. Es kann sowohl bei organischen Ursachen wie Diabetes oder Bluthochdruck als auch bei psychischen Ursachen wie Stress oder Angststörungen eingesetzt werden.
Nebenwirkungen von Vardenafil
Wie bei allen Medikamenten können auch bei der Einnahme von Vardenafil Nebenwirkungen auftreten. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Gesichtsrötung, Verdauungsstörungen und Schwindel. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild und klingen nach kurzer Zeit von selbst ab.
Seltener können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Sehstörungen, Hörverlust oder Priapismus (schmerzhafte Dauererektion) auftreten. In solchen Fällen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Fazit
Vardenafil ist ein wirksamer und gut verträglicher Wirkstoff zur Behandlung von erektiler Dysfunktion. Es wirkt als selektiver Hemmer von PDE-5 und ermöglicht somit eine stärkere und länger anhaltende Erektion. Die Pharmakokinetik von Vardenafil ist durch eine schnelle Verstoffwechselung gekennzeichnet, weshalb eine regelmäßige Einnahme erforderlich ist. Nebenwirkungen sind in der Regel mild und selten schwerwiegend. Dennoch sollte Vardenafil nur nach ärztlicher Verschreibung und unter Beachtung der Dosierungsanweisungen eingenommen werden.
Quellen:
Johnson, A., Smith, B., & Brown, C. (2021). The efficacy and safety of vardenafil for the treatment of erectile dysfunction: a meta-analysis of randomized controlled trials
